Friederich K., alias "Kupzinger"
Mehr ->G-Wagen Nr. 380 der KAE in 1:22,5 aus Pappe
Erstellt am Dienstag, 5. April 2022
Hallo zusammen,
auch in meiner Werkstatt wurde in den letzten Wochen kräftig gewerkelt. Ein jüngstes Projekt möchte ich gerne hier zeigen.
In Vorbereitung der nächsten Gartensaison habe ich Rollmaterial in 1:22,5 gebaut. Im Sommer plane ich vorbildorientierten Kleinbahnbetrieb auf temporär draußen aufgebauten LGB-Gleisen („Kupzingers Grasbahn – mehr Infos hier: https://www.stummiforum.de/t195855f47-Kleinbahnbetrieb-im-Garten-Kupzingers-Grasbahn-in-G.html#msg2325365). Letztes Jahr habe ich vielversprechende Experimente gemacht, heuer soll es losgehen.
Vorbild ist ein gedeckter Meterspur-Güterwagen der Kreis Altenaer Eisenbahn, der mir gut gefiel und dessen Zeichnung auf der Seite des DEV zu finden ist https://museumseisenbahn.de/images/dev_dme/devk70_1.pdf (gemeinsam mit interessanten anderen Meterspurfahrzeugen dieser Bahn).
Ich habe den Wagon in „musealen Zustand“ nachgebaut. Es finden sich diverse dieser Wagons bei aktiven Museumseisenbahnen. Nachdem ich braune Güterwagen nach 40 Jahren Eisenbahnbeschäftigung wirklich langsam fad finde, habe ich mich für lebensbejahendes Grau entschieden: https://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~schmalspurbahnen~markische-museums-eisenbahn-mme/1085208/hueinghausen-am-1991993-maerkische-museums-eisenbahn.html
Die Bautechnik meiner Wahl war bei diesem Projekt (zu 95%) 2D CAD-Konstruktion mit Schneidplotter (Cameo 3). Ich habe hier im Forum ja schon das eine oder andere Modell aus dem Schneidplotter gezeigt, aber etwas in dieser Größe hatte ich bisher nicht gebaut. Ich muss sagen: es hat ausgezeichnet funktioniert. Es macht wirklich großen Spaß, die genau passenden Teile zusammenzufügen. Ich werde es (hoffentlich) wieder tun!
Gegenüber anderen CNC-Techniken ist der Schneidplotter schon recht beschränkt, beim Cameo sollte das Material so um die 0,5 mm bleiben. Mit Lasern oder Fräsen kommt die Präzision wegen des dreieckigen Schleppmessers nicht ganz mit. Aber er hat auch seine Vorteile: kein Dreck, keine Dämpfe, geringe Kosten, recht schnell, minimale Rüstzeiten selbst wenn der Drucker keinen festen Platz hat.
Hauptmaterial war Plakatkarton 0,5 mm aus dem Schreibwarenhandel. Meistens in geschichteter Form, Wände und Dach z.B. in drei Schichten. Uhu Hart sorgt für Stabilität. Der Rahmen ist zudem mit flüssigem Sekundenkleber getränkt. 150 g Zusatzgewicht habe ich in doppelte Stirnwände integriert (selbstklebende KFZ-Radauswuchtgewichte).
Der Bau des Rahmens hat besonders Spaß gemacht. Irre wie stabil so eine verzapfte Papp-Konstruktion sein kann. Nur die Blattfedern und Achslageratrappen sind bei Shapeways in PA12 3D-gedruckt, weil ich zu faul war, die ganzen Lagen ohne Klebenasen viermal zusammenzufügen.
Die Nietenreihen sind aus Leim. Hier wurden in Maskierband vom Plotter Löcher geschnitten, und dann in zwei Duchgängen mit diesen Schablonen die Erhöhungen aufgebracht.
Lackiert wurde mit Sprühlack aus diversen Dosen, vorher meist grundiert. So sollte einem temporären Einsatz im Freien nichts entgegenstehen. Im Regen stehen lassen würde ich den Wagon natürlich nicht.
Was noch fehlt sind Puffer und Kupplungen (im Bild nur funktionaler Dummy), Beschriftung und dann wohl noch eine Schicht Mattlack.
Viel Vergnügen mit den Bildern
Kupzinger
Rahmen aus drei Schichten Plakatkarton
Tränken mit flüssigem Sekundenkleber erzielt große Stabilität
Verwindungsteifheit ist bereits durch die Vorbild-Konstruktion gegeben
1,2mm-Nägel finden vielfältigen Einsatz bei diesem Projekt.
Achslager sind aus 0,4 mm Messingblech. Keine Offenbarung, aber funktioniert gut.
Saugluft-Bremsanlage nach Infos von anderen Wagons (oben verlinkte Zeichnung lässt Bremsanlage aus)
So könnte es gewesen sein. Später habe ich Fotos gefunden, die eine andere Position des "V-Hanger" (so die Briten zu dem V-förmigen Ding, wie heisst der auf deutsch?) ausweist.
Frontansicht fertiger Wagon. Puffer ist nur ein Test.
Seitenansicht. Türen sind zum Öffnen.
Schrägansicht. Alles dran, was ich auf Vorbildfotos erkenne...
...bis auf die Kupplungen und Puffer. Und ein weiteres Detail. Wer findet es?
Andere Seite mit Tür auf Spalt.
Unterseite. Ich schätze, der Boden gehört nicht in hellgrau, aber so kann man schön alle Elemente der Bremsanlage erkennen.
Und zum Schluss der Hintern. Die Originale hatten oben Schlusscheibenhalter, aber bei mir wird eine runde Scheibe auf Pufferhöhe eingesetzt, dazu gibt es rechts unten einen Halter.
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Folgende Kommentare wurden hinzugefügt:
Vizinalbahner am Dienstag, 5. April 2022
Hallo Kupzinger,
Aber hallo, das Teil ist ja super geworden, gefällt mir ausgesprochen gut. Der Rahmen macht einen super Eindruck, der ganze Waggon wirkt sehr Professionell, habe ihn sofort erkannt.
Hab mich gleich mal im Netz umgesehen und mir deinen Plotter angesehen.... Diese Technik würde mich auch noch mal interessieren, wäre bestimmt interessant mal auf diese Weise Fahrzeuge zu bauen.
Ein sehr gelungenes Fahrzeug......Top.
Mit freundlichen Grüßen:
Torsten
Aber hallo, das Teil ist ja super geworden, gefällt mir ausgesprochen gut. Der Rahmen macht einen super Eindruck, der ganze Waggon wirkt sehr Professionell, habe ihn sofort erkannt.
Hab mich gleich mal im Netz umgesehen und mir deinen Plotter angesehen.... Diese Technik würde mich auch noch mal interessieren, wäre bestimmt interessant mal auf diese Weise Fahrzeuge zu bauen.
Ein sehr gelungenes Fahrzeug......Top.
Mit freundlichen Grüßen:
Torsten
melop am Mittwoch, 6. April 2022
Hallo Friederich,
eine Wahnsinnsarbeit. Hut ab. Wurde der Zettelkästen auch mit dem Schneidplotter erstellt?
Viele Grüße
Peter
eine Wahnsinnsarbeit. Hut ab. Wurde der Zettelkästen auch mit dem Schneidplotter erstellt?
Viele Grüße
Peter
Kupzinger am Mittwoch, 6. April 2022
Hallo zusammen,
danke für die aufbauenden Kommentare! Der Zettelkasten selbst ist schneidgeplottet, das Gitter ist Fliegendraht. Aus Vinyl-Folie könnte man aber sehr ähnliches auch filigran ausplotten. Aber dann ohne 3D-Verwebung
Liebe Grüße
Kupzinger
danke für die aufbauenden Kommentare! Der Zettelkasten selbst ist schneidgeplottet, das Gitter ist Fliegendraht. Aus Vinyl-Folie könnte man aber sehr ähnliches auch filigran ausplotten. Aber dann ohne 3D-Verwebung
Liebe Grüße
Kupzinger
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