Torsten ., alias "Vizinalbahner"
Mehr ->Eine Kastendampflok für den Schwarzwald
Erstellt am Freitag, 4. Februar 2022, zuletzt aktualisiert am Sonntag, 6. Februar 2022
Hallo,
Mein Moba-Kollege Udo hatte nach dem Tender...
https://www.mobablog.info/blog.php?id=2762
wieder zugeschlagen und mir einige Schlaflose Nächte versucht unter zu jubeln.
Die Aufgabe war diesmal auf einem Minex T3 0e-Fahrwerk eine Kastendampflok im freestyle zu bauen. Sie sollte allerdings glaubwürdig und technisch korrekt dargestellt werden und natürlich mit einem gut ausgestatteten Kessel aufwarten.
Also in der ersten Nacht stand ich vor der Tatsache das ich eigentlich von Dampfloks so viel weis das diese genauso wie meine E-Loks auf Schienen fahren... ansonsten wird dort meist Kohle verfeuert und Wasser hinter sich hergezogen, was in diesem Falle unter der Lok gepackt wird.....das wars aber auch schon über mein technisches Wissen von Dampfloks, der Rest ist nur gefährliches Halbwissen.
Um jetzt aber einen vernünftigen Ansatz zu bekommen nahm ich mir die Plettenberg Kastenlok vor, da diese generell gut dokumentiert ist und es aus allen möglichen Blickwinkel Bilder gibt, ob jetzt vom Original oder von Modellen.
Ich nahm mir die Plettenberg von Modell-Manufaktur-Weber als Vorlage.....
http://www.modell-manufaktur-weber.com/ger/plettenberg.html
Hier konnte ich speziell am Kessel alles notwendige sehen und teilweise sogar Nachvollziehen.
Nach dem Bau des Kessels ..... wobei ich noch erwähnen möchte das es ausdrücklich gewünscht wurde einen komplett Innen liegenden Kessel zu bauen, also keine Kesseltür an der Frontseite........entschied ich mich dann diese Plettenberg auch vom Gehäuse her nachzubauen. Egal wo ich im Netz hinsah, irgendwie landete ich immer wieder bei einer Plettenberg. Ihre Form und der Aufbau erschien mir als logisch und massgebend.....und na ja .....Kasten bleibt Kasten.
Natürlich ist uns klar das es keine Plettenberg als C-Kuppler gegeben hat aber das ist uns schnuppe, Hauptsache eine Glaubhafte Lügengeschichte hinter der Lok und sie sieht gut aus......und das tut sie auf jeden fall. Natürlich mussten Kompromisse eingegangen werden aber ich finde das diese kaum auffallen. Ach ja.....bei mir wird gelötet und nicht alles vernietet.....wer nun Nieten zählen möchte wird enttäuscht sein :)
Interessant war bei dem Bau zum einem das das Fahrwerk aus den 70er, welches zuvor aus dem Netz gefischt wurde, sich als "Fabrikneu" entpuppte, keinerlei Spuren am Fahrwerk geschweige am Getriebe, was schon mal ein guter start war.
Zum anderen verwendete ich hier zum ersten mal speziell am Kessel konsequent die Heißluft-Löttechnik, was hervorragend funktionierte und mir es ermöglichte absolut stressfrei eine so hohe "Packungsdichte" am Kessel zu erreichen ohne das jedesmal ein benachbartes Teil sich durch Erwärmung bzw versehentliches berühren wieder löste.
Das Gehäuse wurde ebenfalls mit einer neuen Lötstation bearbeitet. Hier wurde eine T12 Station genutzt, was mit den bisherigen , eine Ersa RD80 und Ersa 6000 nicht ansatzweise zu vergleichen ist. Die Ersa Stationen haben zwischendurch das Feld räumen dürfen und können nun den Rest ihres Daseins im Schrank verweilen.
Durch die Tatsache das bei T12-Lötspitzen-besser Stifte die Heizdrähte direkt in den Lötspitzen montiert sind, ist die Wärmeleistung geradezu genial, besonders beim verlöten von größeren Messingteilen. Ich konnte ohne Probleme die Temperatur von zuvor 450 Grad auf 360 bis 400 Grad senken und das bei wesentlich kürzeren Aufheiz-Zeiten des Materials und dadurch weniger Lot und schlussendlich weniger Putzarbeiten.
Flamme wurde hier nur zum entspannen der Baugruppen genutzt.
Ansonsten war das Modell recht gut zu beherrschen und das obwohl ich besonders beim Rahmen von meiner Üblichen Bauweise abrücken musste.
Die Lok wurde auf den Namen "Todtnauerli"....bezogen auf ihre Stammstrecke Todtnau... getauft und passend zu den bereits vorhandenen T3 Dampfloks lackiert.
Decoder und Zubehör wurde gleich mit eingebaut und so konnte die Lok betriebsbereit an den neuen Eigentümer übergeben werden. Als Antrieb kam hier der HLA mit ESU Loksound V5.0 in den Kessel.
Die Bauzeit belief sich auf etwa 250 Std. Bauteile zähle ich schon lange nicht mehr aber gewogen wurde sie noch mit 760 Gramm.
Ein paar bewegte Bilder....
grober abgleich auf dem RPS----ups..die Haftreifen hatten allerdings durch das alter eine neue Form angenommen
....
https://youtu.be/MKKBqtjOrN0
die erste "richtige Probefahrt"
https://youtu.be/tgS4xxViu3s
https://youtu.be/zDaZpAAo0cs
Mit freundlichen Grüßen:
Torsten
Als erstes wurde der Kessel auf einem Rahmen aufgebaut.
Dieser Rahmen wird genauso wie das Original-Gehäuse auf dem Fahrwerk mit zwei schrauben befestigt.
Einer der ersten etwas "blöden" Kompromisse waren die Dampfrohre zu den Zylinder. Aber nach dem betrachten von Mallet-Dampfloks zog ich die Rohre einfach nach vorne um eben vorne den Platz zu behalten und dem längeren C-Kuppler Fahrwerk entgegen zu kommen.
Die Verrohung und die Anbauteile war jetzt abarbeiten der erkannten Einzelteile auf den Bilder meiner Vorlage..
Man muss schon genau hinsehen um das Rohr zu finden das eigentlich nicht da sein dürfte...nach der Vorlage :)
Der Kessel war damit fertig bestückt und hält einen Vergleich unter Berücksichtigung der notwendigen Kompromisse mit den Vorlagen stand.
Die Kesseltür hatte ich auch bewusst um 180 Grad gedreht.....es ist eben keine richtige oder "echte" Plettenberg. Zwinker....... :)
Die Kesseltür hatte ich auch bewusst um 180 Grad gedreht.....es ist eben keine richtige oder "echte" Plettenberg. Zwinker....... :)
Als nächstes wurde der Wassertank....bin mir sicher das es das auch ist...gebaut und fest mit dem Fahrgestell verbunden. Dieses Teil lässt sich nicht mehr einfach entfernen.
die zu sehenden Nieten sind hier nicht zur Deco sondern sorgten dafür das dieses doch kompakte Teil beim Verlöten an dem Fahrwerk nicht auseinander fällt.
Die Vorderseite, welche mir von Anfang an suspekt erschien.....
Merkwürdig...eigentlich hätte ich nur genau auf das Original kucken müssen aber ich wollte es nicht registrieren.
Merkwürdig...eigentlich hätte ich nur genau auf das Original kucken müssen aber ich wollte es nicht registrieren.
Damit mir hinten nicht die Gehäuseschraube beim hantierten in den Wassertank fällt, wurde ein Führungsrohr mit eingesetzt....da geht also nichts verloren..
Zwischendurch immer wieder die Proportionen überprüft.....sie muss später perfekt zu den T3 passen.
Hier sieht man nun den endgültigen Rahmen.
Der erste Part nimmt langsam gestallt an..
gefällt mir immer noch nicht so wirklich....
abwarten....
wenn ich gedanklich mal hängen bleibe dann wechsle ich das Thema und machte mich an die Platine. Diese soll als Stützpunkt aller Verbraucher dienen. Die beiden Gleichrichter hab ich montiert da die Kabellampen nur bis 16 Volt gehen, bei Udo allerdings 18 Volt vorliegen. Klar werden diese später gedimmt aber etwas Entspannung hat noch nie geschadet.
ich hatte hier auch eine Laderegelung montiert, diese erwies sich im nach hinein als unnötig. Hier werden zwei Puffer mit intrigierte Laderegelung Verwendung finden.......hatte man nur versäumt mir rechtzeitig zu erzählen :)
Auf der Unterseite der Platine ist beidseitig noch eine Fahrwerksbeleuchtung montiert.
Auf der Unterseite der Platine ist beidseitig noch eine Fahrwerksbeleuchtung montiert.
Auch eine Kesselinnenraumflackerledbeleuchtung sollte mit an Bord...dafür wurde etwas vom Motorblock weg gefräst und ein Loch quer für die Kabel gebohrt...
Die Lampen sind wie üblich aufgebaut. Die Birnchen werden später einfach von unten reingesteckt.
Normalerweise sind die Lampen nur angeschraubt, allerdings soll dieses Modell entgegen meiner Überzeugung Lackiert werden. Um ein versehentliches wegdrehen der Laternen und damit Beschädigungen am Lack zu verhindern wurde diese nachträglich verlötet......spannend wenn man bedenkt das das Glas hauchdünnes Plastik ist :)
Normalerweise sind die Lampen nur angeschraubt, allerdings soll dieses Modell entgegen meiner Überzeugung Lackiert werden. Um ein versehentliches wegdrehen der Laternen und damit Beschädigungen am Lack zu verhindern wurde diese nachträglich verlötet......spannend wenn man bedenkt das das Glas hauchdünnes Plastik ist :)
Und wieder ein stück weiter.
Kesselfeuer test....
Gibt nichts schöneres als warmes Licht an alten Loks....
Da ich mir immer noch nicht grün mit den Frontschürze war ging es weiter mit dem eigentlichen Gehäuse...
hier entschied ich mich auch die Schiebefenster nach zu bilden und montierte dafür noch die Schienen.
Das Dach erhielt auch die Notwendige Aussparung für das Sicherheitsventil am Dampfdom
und jetzt sah ich auch das was mir nicht gefiel....
so gefällt mir das, so bleibt das jetzt.
Auch hinten wurde der Rammschutz gekürzt.
Nun wirkt das ganze stimmig, Frontschürze, Getängeschutzbügel, Zylinder und Wassertank bilden nun eine Linie.
Der Schornstein erhielt als Gitter sogenanntes mesh-Draht aus Edelstahl mit 400x400 als Größe...gibt die zahl der Löcher pro qcm an.
Die Gitter über dem Dampfdom wurden gefräst..
Sieht doch schon niedlich aus, die kleine
Natürlich schließen der innere und äussere Schornstein bündig miteinander ab..
mal eine Fotoprobe auf meiner Anlage...dabei wurde einfach ein drittes Gleis zwischen gelegt....
als nächstes die Druckbehälter und die Rohre aufs Dach und nicht zu vergessen die Lokpfeife.
Minex lässt grüßen....der Lokführer würde da sogar gut reinpassen.
Hier nun mit montierten Schiebefenster, da die Lok auf einer "Sommeranlage" unterwegs ist nur mit einer pro Seite.
Die Schilder sind übrigens graviert mit Hilfe der Proxxon Graviervorichtung und bei den kleinen Schildern einer zuvor hergestellten Schablone.
Hier nun mit montierten Schiebefenster, da die Lok auf einer "Sommeranlage" unterwegs ist nur mit einer pro Seite.
Die Schilder sind übrigens graviert mit Hilfe der Proxxon Graviervorichtung und bei den kleinen Schildern einer zuvor hergestellten Schablone.
Kesselfeuer ist noch gut sichtbar....hat sich also gelohnt.
dann mal ein Test ob alles noch funktioniert...
Innen wurde auch die Holzverkleidung bedacht.
Somit sind alle Baugruppen fertig und klar zum Lackieren.
ein Wochenende mit pfffff und Pinsel....
Die Messingschilder müssen noch vom Klarlack befreit und gereinigt werden...
wieder mal eine Fotoprobe....
Jetzt noch alles an Decoder und co eingebaut....
und ab zum Fototermin.....
Damit war das Projekt Kastendampflok abgeschlossen.
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Folgende Kommentare wurden hinzugefügt:
melop am Samstag, 5. Februar 2022
Hallo Torsten,
ein phantastisches Kleinod hast Du da geschaffen. Hut ab.
Viele Grüße
Peter
ein phantastisches Kleinod hast Du da geschaffen. Hut ab.
Viele Grüße
Peter
N-Bahn-Tom am Samstag, 5. Februar 2022
Hallo Torsten,
wenn auch nicht korrekt nach Vorbild, aber tatsächlich glaubwürdig. Fast schade das das Modell Farbe bekommen sollte.
FreuNdliche Grüße
Thomas
wenn auch nicht korrekt nach Vorbild, aber tatsächlich glaubwürdig. Fast schade das das Modell Farbe bekommen sollte.
FreuNdliche Grüße
Thomas
Kupzinger am Samstag, 5. Februar 2022
Genial. Wie die Kollegen oben schon schreiben: sehr glaubhaft. Die Fülle an Details … der Wahnsinn. Sieht in Messing wunderschön aus, aber die Farbe ist auch sehr gut gelungen. Und die warmen Laternen lassen einen an schummrige Momente im Heizhaus denken. Wenn Du für jemand anderen sowas baust, kann der sich sehr glücklich schätzen :)
Liebe Grüße
Kupzinger
Liebe Grüße
Kupzinger
Udo alias Todtnauerli am Sonntag, 6. Februar 2022
Na, dann will ich mal als Eigentümer dieser Kastendampflok dem Fisch auch noch ein paar Locken drehen. Torsten hat es geschafft das ich völlig geplettenbergt bin. Als ich die Kleine auspackte hat sich das wie Weihnachten angefüllt. Das ich sie ja im Original
Vor mit habe, all die irren Details, die liebevolle Lackierung und was die Glaubhaftigkeit angeht.....so könnte sie auch in 1:1 aussehen. Auf alle Fälle ein unbezahlbares Einzelstück. Die Jenigen, welche die Lok in Natura schon sehen dürften hatten alle ein Glitzrrn in den Augen... Torsten nochmals meinen Herzlichen Dank.
Gruss Udo ( Todtnauerli).
Vor mit habe, all die irren Details, die liebevolle Lackierung und was die Glaubhaftigkeit angeht.....so könnte sie auch in 1:1 aussehen. Auf alle Fälle ein unbezahlbares Einzelstück. Die Jenigen, welche die Lok in Natura schon sehen dürften hatten alle ein Glitzrrn in den Augen... Torsten nochmals meinen Herzlichen Dank.
Gruss Udo ( Todtnauerli).
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