Torsten ., alias "Vizinalbahner"
Mehr ->Französischer Beutewagen Baujahr 1913
Erstellt am Donnerstag, 23. Dezember 2021, zuletzt aktualisiert am Samstag, 25. Dezember 2021
Hallo,
hier möchte ich den Bau des Güterwaggons, welcher schon in Verbindung mit der E-69 zu sehen war, zeigen.
Beim stöbern im Netz stolperte ich über dieses Bild....
https://www.fotocommunity.de/photo/gklm-u-lutz68/37858484
Ein Französischer Beutewagen von 1913, welcher lange Zeit als Bahnhofswagen Nr.12 im Bahnhof Reichenbach/Vogtl. sein Dasein fristete. Nach meinen Informationen sollte dieser nun nach Frankreich zurück geführt werden um dort in einem Museum seinen neuen Platz zu finden. Bei dieser Fahrt kam es wohl zu einem heißlaufen eines der Lager und wurde daher vorübergehend ausgereiht.
Dieser Waggon sollte nun als Vorlage für meinen ersten gedeckten Güterwaggon dienen, allerdings nicht mit den nachträglich eingesetzten Fenster bzw nicht im Bahnhofswagen-Stil.
Ansonsten ist der Nachbau wieder freestyle und erhebt kein Anspruch auf Vorbildstreue.
Bei diesen hatte ich mir mal nach dem Bau die Mühe gemacht und die Einzelteile gezählt...
533 Einzelteile, 178 davon aus Holz
300g Gesamtgewicht
202mm Lüp
Mit freundlichen Grüßen und eine schöne Weihnachtszeit:
Torsten
Der Rahmen wurde nach Vorlagen/Zeichnungen von Güterwagen aus dieser Zeit aufgebaut. Die Federn hab ich noch aus Weißblech-Streifen hergestellt und gebogen......würde ich heute nicht mehr machen. Ist etwas was mir nicht wirklich gefällt. Ich bin ein Freund von klaren geometrischen Linien...so ein gebogener Tüdelüt irritiert mich immer wieder aufs neue.
Die Puffer sind wie immer gefedert.....
Auch der Haken besitzt seine Zugentlastung...
Dieser besitzt noch Haken welche mit dem Hammer(Hämmerchen) in Form gebracht wurden. Sind zwar sehr stabil, Haken und Zugstange sind aus einem Stück aber auch sehr aufwendig herzustellen mit einer hohen Fehlerquote.
Heute werden Haken gedreht und gefräst, was auch eine deutlich bessere Reproduzierbarkeit gewährt.
Dieser besitzt noch Haken welche mit dem Hammer(Hämmerchen) in Form gebracht wurden. Sind zwar sehr stabil, Haken und Zugstange sind aus einem Stück aber auch sehr aufwendig herzustellen mit einer hohen Fehlerquote.
Heute werden Haken gedreht und gefräst, was auch eine deutlich bessere Reproduzierbarkeit gewährt.
Die eigentliche Zugentlastung, welche in der Mitte des Waggons sitzt.
Da ich Puffer an Puffer fahre haben diese sich beim Ankuppeln und bei der Fahrt über die Weiche mehr als bezahlt gemacht. Auch die gefederten Puffer machen dabei eine gute Figur.
Da ich Puffer an Puffer fahre haben diese sich beim Ankuppeln und bei der Fahrt über die Weiche mehr als bezahlt gemacht. Auch die gefederten Puffer machen dabei eine gute Figur.
Die zur dieser Zeit montierten etwas zu kleinen Pufferteller sind mittlerweile gegen größere getauscht worden..
Weiter ging es mit den Aufbau...
der hier langsam Form annimmt.
Die Schiebetüren lassen sich öffnen...
da wurde auch ein Türstopper mit Feder angebaut.
Ein heraus fallen der Schiebetür ist nicht möglich, diese werden wie bei dem Original oben durch eine Schiene im Winkelprofil und unten durch Winkel, welche unter das Profil greifen, geführt.
Die Holzfarbe, die hier zu sehen ist, ist nur Schabernack meiner Kamera in Verbindung mit der LED-Leuchte.....oder war es die Leuchtstoffröhre.......
Das gröbste währe schon mal geschafft und es ging leichter als anfangs gedacht.
Nun ging es weiter mit dem Dach.
Auch das Dach wurde sorgfältig verstrebt. Dadurch ist der Waggon ausgesprochen stabil.
Hier sieht man noch die ersten Radsätze aus der Anfangszeit, auch diese wurden mittlerweile überarbeitet und schlanker ausgeführt.
Die Krick-Holzleisten aus Nussbaum und Mahagoni sind bei dieser Bauweise ein echter Segen. Sind in ihrer breite von 3 bzw 4mm sehr Masstreu und stabil.
Bei der gesamten Bauphase hat sich nicht ein Brett gelöst und das obwohl ich beim bearbeiten nicht gerade zimperlich rangehe......nach dem Motto ..wenn es jetzt hält, hält das ewig.
Auch sind die Bretter innen an den Enden immer extra verstärkt, bzw werden in Messingprofile geführt wie zb in den Türen. Dadurch können diese recht gut Druck von der Seite verkraften.
Bei der gesamten Bauphase hat sich nicht ein Brett gelöst und das obwohl ich beim bearbeiten nicht gerade zimperlich rangehe......nach dem Motto ..wenn es jetzt hält, hält das ewig.
Auch sind die Bretter innen an den Enden immer extra verstärkt, bzw werden in Messingprofile geführt wie zb in den Türen. Dadurch können diese recht gut Druck von der Seite verkraften.
Das Dach wurde ebenfalls mit Holz eingedeckt....
Auch innen soll der Anblick passen.....
....und zum Schluß mit "Teerpappe" überzogen. War erst am überlegen mit Leinen das Dach zu überziehen aber dies scheiterte an der Verfügbarkeit eines passenden Stoffes.
Nach einem Hinweis eines Mobakollegen wurden auch noch die "Bremsecken" für ungebremsten Güterwagen mit durchgehender Druckluftleitung angebracht.
Ist doch ein kleines "Schmuckstück" geworden.
Hier steht der Waggon nun mit den neuen Pufferteller und schlankeren Radsätzen.
Hier steht der Waggon nun mit den neuen Pufferteller und schlankeren Radsätzen.
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Folgende Kommentare wurden hinzugefügt:
Kupzinger am Donnerstag, 23. Dezember 2021
Äußerst apart das Fahrzeug. Ich kann mich ja sehr für "einfache" G-Wagen begeistern. Schön dass das Vorbild am Weg nach Hause ist oder war. Danke für den Baubericht! Liebe Grüße Kupzinger
Kupzinger am Freitag, 24. Dezember 2021
Hallo Torsten,
noch eine Frage aus Neugierde: du verlötest schätze ich mit Flamme? Und was für ein Lot nimmst du? Bei meinen ersten Gehversuchen in Richtung Messingfahrzeuge musste ich schon deshalb lackieren, weil die Lötstellen sonst viel zu silbern aussehen. Ist bei Dir ganz anders. Machst Du Nacharbeiten im Sinne von Brünieren o.ä.?
Schöne Weihnachten
Kupzinger
noch eine Frage aus Neugierde: du verlötest schätze ich mit Flamme? Und was für ein Lot nimmst du? Bei meinen ersten Gehversuchen in Richtung Messingfahrzeuge musste ich schon deshalb lackieren, weil die Lötstellen sonst viel zu silbern aussehen. Ist bei Dir ganz anders. Machst Du Nacharbeiten im Sinne von Brünieren o.ä.?
Schöne Weihnachten
Kupzinger
Vizinalbahner am Samstag, 25. Dezember 2021
Hallo Friederich,
Ich löte mit Lötstation, 80 Watt- 450 Grad ---bei Profile oder Bleche ( ja, die Lötspitze tut mir hin und wieder leid...da muss sie durch ....Ersa Dauerlötspitze 3,2mm...hält ca ein halbes Jahr, eher weniger) mit Flamme und mit Heißluft ca 380Grad, 700Watt (sehr interessante alternative) Als Lot nutze ich 0,5- 1mm SN60PBCu2, also Bleilot und CHF-Lötwasser. Die Lötstellen werden nicht chemisch nachbehandelt, aber mit rotierenden Drahtbürsten (proxxon Topfbürsten) bearbeitet. Überschüssiges Lot wird bei mir gescharbt, zb mit einem Mini-Dreikantscharber oder geschärftes Edelstahl einer in zwei Teile gebrochenen Pinzette. Gut um zb in den Ecken oder entlang der Kanten das Lot abzuziehen bis es nur noch IN (Diffusion) der Oberfläche ist. Was dann noch stört wird Geschmirgelt und mit rotierender Bürste poliert. Der Rest wird dann sehr schnell dunkel.
Diese Tatsache nutze ich gerne zur Darstellung von Rost bzw Schmutz. Ich habe auch bemerkt das daß nachbehandeln der Modelle mit Balistolöl dieses nachdunkeln beschleunigt.
Beim Flamm und Heißluft-löten nutze seit neusten auch mal das Bleifreie SN99.3Cu0.7......hier sind die Lötstellen deutlich mehr silberfarbig. Mit dem Kolben kann ich mit Bleifrei auf Messing nichts anfangen.
Wenn ich zb Platinen mit Bleifrei löte oder mir kommerzielle Platinen ansehe die heute ausschließlich Bleifrei sind, glänzen die Lötstellen meist wie Neusilber.
Das von dir angesprochene silberne aussehen liegt mit Sicherheit an dem verwendeten Lot mit hohen Zinnanteil, vielleicht auch eins mit Ag---Silberanteil. Das Blei im Lot lässt normalerweise die Lötstellen schön dunkel werden.....wenn das Lot sehr dünn, hauchdünn aufliegt.
Hoffe ich konnte dir helfen...
Mit freundlichen Grüßen
Torsten
Ich löte mit Lötstation, 80 Watt- 450 Grad ---bei Profile oder Bleche ( ja, die Lötspitze tut mir hin und wieder leid...da muss sie durch ....Ersa Dauerlötspitze 3,2mm...hält ca ein halbes Jahr, eher weniger) mit Flamme und mit Heißluft ca 380Grad, 700Watt (sehr interessante alternative) Als Lot nutze ich 0,5- 1mm SN60PBCu2, also Bleilot und CHF-Lötwasser. Die Lötstellen werden nicht chemisch nachbehandelt, aber mit rotierenden Drahtbürsten (proxxon Topfbürsten) bearbeitet. Überschüssiges Lot wird bei mir gescharbt, zb mit einem Mini-Dreikantscharber oder geschärftes Edelstahl einer in zwei Teile gebrochenen Pinzette. Gut um zb in den Ecken oder entlang der Kanten das Lot abzuziehen bis es nur noch IN (Diffusion) der Oberfläche ist. Was dann noch stört wird Geschmirgelt und mit rotierender Bürste poliert. Der Rest wird dann sehr schnell dunkel.
Diese Tatsache nutze ich gerne zur Darstellung von Rost bzw Schmutz. Ich habe auch bemerkt das daß nachbehandeln der Modelle mit Balistolöl dieses nachdunkeln beschleunigt.
Beim Flamm und Heißluft-löten nutze seit neusten auch mal das Bleifreie SN99.3Cu0.7......hier sind die Lötstellen deutlich mehr silberfarbig. Mit dem Kolben kann ich mit Bleifrei auf Messing nichts anfangen.
Wenn ich zb Platinen mit Bleifrei löte oder mir kommerzielle Platinen ansehe die heute ausschließlich Bleifrei sind, glänzen die Lötstellen meist wie Neusilber.
Das von dir angesprochene silberne aussehen liegt mit Sicherheit an dem verwendeten Lot mit hohen Zinnanteil, vielleicht auch eins mit Ag---Silberanteil. Das Blei im Lot lässt normalerweise die Lötstellen schön dunkel werden.....wenn das Lot sehr dünn, hauchdünn aufliegt.
Hoffe ich konnte dir helfen...
Mit freundlichen Grüßen
Torsten
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