Torsten ., alias "Vizinalbahner"

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Bau von Speichenrädern

Erstellt am Freitag, 6. August 2021, zuletzt aktualisiert am Freitag, 13. August 2021


Hallo,

Nachdem das erste Modell, der Kran gelungen war kam schnell der Wunsch nach einem passendem Schutzwagen.
Dazu holte ich mir Ideen aus einer meiner Bücher, "Eisenbahnwagen in Originaldokumenten 1847-1874" und orientierte mich an einer Zeichnung für ein Untergestell für Güterwagen von der Köln-Mindener-Eisenbahn.

Hier waren laut Zeichnung Vollräder verbaut aber ich hatte mir vorgenommen es auch gleich mit Speichenräder zu versuchen.
Also musste ich mir nun überlegen, wie ich ohne zu frässen.....eine Fräsmaschine mit Teilapparat wäre eine feine Sache (teuer) und diese habe ich (noch :) ) nicht....solche Räder herstellen könnte. Und das so das diese auch reproduzierbar sind.

Räder sind rund und eine Drehbank habe ich also müsste ich diese Speichenräder drehen können. Die Idee dabei ist eigentlich recht simpel.
Als erstes drehe ich mir den äusseren Teil mit seinen Spurkranz und Lauffläche und bohre dabei ein Loch mit 18mm in das Rundmaterial. Danach noch die Lagerbuchse mit 6mm mit einer Bohrung von 3mm. Denn als Achsen verwende ich 3mm Stahlachsen.

Um nun die Räder mit Speichen zu versehen gibt es wohl mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist in die Laufflächen und Lagerbuchsen alle 45° ein Loch mit 1,5mm zu bohren um dort die Speichen einzusetzen und zu verlöten.
Dazu benötige ich aber auch ein Teilapparat um das vernünftig hin zu bekommen. Jetzt wollte ich mir nicht extra einen kaufen um dann eventuell feststellen zu müssen das dies ne blöde Idee war.
Darum baute ich mir diesen Teilapparat - nun speziell für diese Speichenräder- selber. Als Basis nutze ich eine Drehwinkel-Scheibe, die es für ein paar Euros in fast jeden Baumarkt gibt und kombinierte das ganze mit ein paar gedrehten Messingteilen, Zahnräder, Platten und fertig war eine bis heute sehr brauchbare Vorrichtung zum sauberen bohren in den Laufflächen der Räder. Verlötet wurde das ganze dann in einer Alu-Schablone, wo Rad und Lagerbuchse fixiert sind und die Speichen schön sauber zueinander ausgerichtet werden können.
Zum Schluss wird das Rad nochmals nachgedreht, geputzt und danach ist auf der Lauffläche von den eingesetzten Speichen so gut wie nichts zu sehen, geschweige zu fühlen. Die Laufruhe ist gleich eines Vollrades.
Damit war der Weg frei für alte Waggons und auch Loks mit eben diesen schön anzusehenden Speichenräder.
Auch der Arbeitsaufwand ist vertretbar, ebenso ist die Reproduzierbarkeit gegeben.
Heute benötige ich etwa 8 Stunden für vier Räder.

Mit freundlichen Grüßen

Torsten




Die Vorrichtung wird auf den Koordinaten-Tisch von der Ständerbohrmaschine montiert....
Die Vorrichtung wird auf den Koordinaten-Tisch von der Ständerbohrmaschine montiert....
Der Winkel kann feinfüllig über Zahnräder eingestellt werden und eine Spannschraube sorgt für das sichere fixieren der eingestellten Winkel.
Der Winkel kann feinfüllig über Zahnräder eingestellt werden und eine Spannschraube sorgt für das sichere fixieren der eingestellten Winkel.
Und damit habe ich saubere Bohrungen im richtigen Winkel für die Speichen.
Die Achsenlager werden vorne an der Vorrichtung, da wo die Schraube sitzt montiert und gebohrt.
Und damit habe ich saubere Bohrungen im richtigen Winkel für die Speichen.
Die Achsenlager werden vorne an der Vorrichtung, da wo die Schraube sitzt montiert und gebohrt.
Die "Rohlinge"der ersten "Generation"....zugegeben, noch etwas kräftig in der Ausführung, noch orientiert an den Märklin-Radsätzen.
Die "Rohlinge"der ersten "Generation"....zugegeben, noch etwas kräftig in der Ausführung, noch orientiert an den Märklin-Radsätzen.

Nur acht Speichen, ein Kompromiss....Optisch aber ansprechend und Stabil. Und das müssen diese sein, denn bei der Nachbehandlung darf ich nicht zimperlich sein. 

Damit war es mir nun möglich auf ...
Nur acht Speichen, ein Kompromiss....Optisch aber ansprechend und Stabil. Und das müssen diese sein, denn bei der Nachbehandlung darf ich nicht zimperlich sein.

Damit war es mir nun möglich auf recht einfache weise auch diese Art der Räder herzustellen und das auch in grösseren Stückzahlen.

Natürlich wurden in laufe der Zeit Verbesserungen an der Vorrichtung sowie an den Rädern vorgenommen. Aber das Prinzip hat sich bewährt.
Das sind die aktuellen Speichenräder
Das sind die aktuellen Speichenräder
Lehre und Löthilfe
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Folgende Kommentare wurden hinzugefügt:

melop am Samstag, 7. August 2021
Hallo Torsten,

Danke für den ausführlichen Baubericht. Ich finde ihn sehr anschaulich.

Viele Grüße
Peter

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