Reinhard Rückert, alias "Reinhard R.,Landshut"
Mehr ->Neue Radsätze für die Trix E 36 !
Erstellt am Samstag, 21. Januar 2012, zuletzt aktualisiert am Montag, 23. Januar 2012
Umbau Trix E 36
Die E 36 von Trix ist zwar konstruktiv schon etwas älter, trotzdem kann die Gehäusegravur immer noch überzeugen. Aber die RadsätzeÂ… - einfach schrecklich! Zum Glück gibt es da Möglichkeiten:
1. Vorlaufräder:
Seit dem Erscheinen der BR 70 von Fleischmann gibt es sehr filigrane und perfekt passende Radsätze mit 8 Speichen und umgerechnet ø 850 mm
2. Treibräder:
Hier passen die optisch recht ansprechenden Kuppelradsätze der Fleischmann BR 80 /81. Die Räder haben den richtigen Durchmesser (6,8mm, umgerechnet 1100mm) und die korrekte Anzahl Speichen (12)
Die genannten Räder passen zwar ganz gut, trotzdem sind beim Einbau ein paar Problemchen zu lösen. Zunächst aber mal die Vorher / Nachher-Bilder:
Vor dem Umbau
Der Lohn der Mühe:
Der Lohn der Mühe:
Doch nun zu den notwendigen Arbeiten:
1. Treibradsätze:
- Neue Radscheiben mit Bohrer 1,5mm leicht aufbohren, so dass sie sich mit geringem Kraftaufwand auf den glatten äußeren Abschnitt der Achse aufschieben lassen.
- Bohrung der Kuppelstangennieten mit Reibahle oder Bohrer ø 0,75mm soweit aufweiten, dass sich die original Nieten von Trix mit mäßigem Kraftaufwand einschieben lassen.
Zum exakten Justieren der Räder habe ich mir einen einfachen, aber sehr wirkungsvollen Trick einfallen lassen:
- Radscheibe zunächst nur ein Stück weit aufschieben, mittels in die Kurbelzapfenbohrung eingestecktem Bohrer 0,7mm (glatte Seite) exakt auf eine Zahnspitze ausrichten und (fast) ganz aufdrücken. Da die Achswellen nur innen gerändelt sind geht das sehr gut.
- Auf der Gegenseite des Ritzels 90°-Versatz (in diesem Fall ist das eine Zahnmulde; 18 Zähne; 90° = 4,5 Zähne) farbig markieren. Zweite Radscheibe wieder nur leicht auf den glatten Teil der Welle schieben, wiederum mit Hilfe des eingesteckten Bohrers exakt auf diese Markierung ausrichten und ebenfalls nur fast auf Anschlag aufdrücken.
- Danach muss noch das richtige Spurmaß eingestellt werden: Die Radsätze müssen, außen gemessen, ca. 12,05 mm breit sein. Um dieses Maß zu erreichen dürfen die Räder eben nicht ganz bis auf Anschlag aufgedrückt sein.
2. Laufräder
- Bohrung der Kuppelstangennieten mit Reibahle oder Bohrer ø 0,75mm soweit aufweiten, dass sich die original Nieten von Trix mit mäßigem Kraftaufwand einschieben lassen.
Zum exakten Justieren der Räder habe ich mir einen einfachen, aber sehr wirkungsvollen Trick einfallen lassen:
- Radscheibe zunächst nur ein Stück weit aufschieben, mittels in die Kurbelzapfenbohrung eingestecktem Bohrer 0,7mm (glatte Seite) exakt auf eine Zahnspitze ausrichten und (fast) ganz aufdrücken. Da die Achswellen nur innen gerändelt sind geht das sehr gut.
- Auf der Gegenseite des Ritzels 90°-Versatz (in diesem Fall ist das eine Zahnmulde; 18 Zähne; 90° = 4,5 Zähne) farbig markieren. Zweite Radscheibe wieder nur leicht auf den glatten Teil der Welle schieben, wiederum mit Hilfe des eingesteckten Bohrers exakt auf diese Markierung ausrichten und ebenfalls nur fast auf Anschlag aufdrücken.
- Danach muss noch das richtige Spurmaß eingestellt werden: Die Radsätze müssen, außen gemessen, ca. 12,05 mm breit sein. Um dieses Maß zu erreichen dürfen die Räder eben nicht ganz bis auf Anschlag aufgedrückt sein.
2. Laufräder
Auch die Räder der 70er müssen noch angepasst werden:
- Den beim linken Rad an der Radnabe noch sichtbaren Bund plan schleifen
- Die Trix-Achsen (ø ca. 1,22mm) werden wieder verwendet, also müssen die Bohrungen der neuen Räder auf 1,2mm aufgebohrt werden. Auch hier habe ich noch ein wenig mit der Reibahle nachgeabeitet um exakt auf die Bohrung der Trix-Räder zu kommen
Ein kleines, aber kniffliges Problem gilt es noch zu lösen: Die alten Radsätze von Trix sind einseitig isoliert und dienen der Stromaufnahme. Den Fleischmann-Rädern habe ich nach folgender Methode die Stromabnahme „abgetrotzt“:
- Den beim linken Rad an der Radnabe noch sichtbaren Bund plan schleifen
- Die Trix-Achsen (ø ca. 1,22mm) werden wieder verwendet, also müssen die Bohrungen der neuen Räder auf 1,2mm aufgebohrt werden. Auch hier habe ich noch ein wenig mit der Reibahle nachgeabeitet um exakt auf die Bohrung der Trix-Räder zu kommen
Ein kleines, aber kniffliges Problem gilt es noch zu lösen: Die alten Radsätze von Trix sind einseitig isoliert und dienen der Stromaufnahme. Den Fleischmann-Rädern habe ich nach folgender Methode die Stromabnahme „abgetrotzt“:
Nabe und Radscheibe mit scharfem Bastelmesser eingekerbt
- Mit Leitlack habe ich ein kleines Drahtstück ø ca. 0,2mm eingeklebt. Zunächst habe ich es ohne den Draht nur mit Leitlack versucht. Das hat nicht funktioniert. Der Leitlack hat erstens sofort die Speichen außen versaut (trotz feinstem Pinselchen - starke Kriecheigenschaft!) und zweitens war trotzdem keine elektrische Verbindung da. Lieber gar nicht erst probieren! Wichtig ist dass die Kerbe in der Nabe tief genug ist, so dass der Draht komplett darin verschwindet, sonst könnte es später im Betrieb zu Verklemmungen kommen oder den Draht weg reißen.
- Räder auf die Achse aufstecken und Spurweite einstellen (außen gemessen ca. 12,05mm, wie bei den Treibrädern)
- Die Räder sind sehr filigran und empfindlich. Bei mir haben nach der Montage alle Radsätze mehr oder weniger stark "geeiert". Durch probeweises Schieben über ein Gleisstück konnte ich die Seitenschläge der Radscheiben lokalisieren und durch vorsichtiges Biegen weitgehend korrigieren. Ist ein wenig fummlig, aber machbar.
- Wenn alles passt mit einem winzigen Tropfen Leitlack die elektrische Verbindung zwischen Achswelle und Draht herstellen.
- Zu guter Letzt habe ich die Drahtstückchen noch mit einem winzigen Tröpfchen Sekundenkleber gesichert.
Wie auf den Fotos zu sehen habe ich auch noch Pantos von Hammerschmid montiert. Ich habe die neuen Pantos direkt auf das Dach geschraubt.
Vorteil: Einfach und schnell erledigt
Nachteil: Die Pantos berühren seitlich die Isolatoren, lassen sich also nicht einklappen.
Durch höhere Montage der Pantos mit Distanzstückchen könnte dieses Problemchen einfach gelöst werden.
Ein kleiner Nachteil dieses Umbaus sei nicht verschwiegen: Die Radsätze der Fleischmann BR 80 / 81 gibt es nicht mit Haftreifen (original Trix: 1 Radsatz einseitig mit Haftreifen). Die ohnehin nicht gerade üppige Zugkraft der E 36 wird noch geringer.
Trotzdem, für mich ein sehr lohnender Umbau, der zudem in wenigen Stunden erledigt ist. Der optische Gewinn ist schon enorm!
Zusätzlich könnte man nun noch ein wenig Feintuning betreiben:
- Radnaben rot lackieren
- Radsätze und Lok leicht altern
- Bügel der Übergangsbrücken gegen Ätzteile tauschen
- Die doch recht wuchtigen Glocken gegen filigranere Exemplare tauschen
Grüße Reinhard
Edith: Die benötigten Teile:
- 6 Stück Laufrad ø 850 - 8 Speichen (BR 70), Fleischmann, Best.-Nr. 517089
- 6 Stück Kuppelrad ø 1100 - BR 80/81, Fleischmann Best.-Nr. 517046
- Leitlack (z.B. von Conrad)
- dünner Draht ca. ø 0,2 - 0,25mm
P.S.: Noch ein Wort zu den Fahreigenschaften (analog):
Bei der neuen Auflage der E 36 ist ein elektronischer Bremsbaustein eingebaut der die Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Meine Lok fuhr bei ca. 9V an und zeigte Schleichfahrt bei 12V. Unter der Plastikeinlage der Verpackung befindet sich ein Austauschbaustein ohne Elektronik. Gehäuse abziehen, Bausteine tauschen (Steckschnittstelle), fertig. Nun ist die Höchstgeschwindigkeit zwar wie gehabt bei diesem Modell viel zu hoch, die Fahreigenschaften insgesamt sind aber recht ordentlich.
- Räder auf die Achse aufstecken und Spurweite einstellen (außen gemessen ca. 12,05mm, wie bei den Treibrädern)
- Die Räder sind sehr filigran und empfindlich. Bei mir haben nach der Montage alle Radsätze mehr oder weniger stark "geeiert". Durch probeweises Schieben über ein Gleisstück konnte ich die Seitenschläge der Radscheiben lokalisieren und durch vorsichtiges Biegen weitgehend korrigieren. Ist ein wenig fummlig, aber machbar.
- Wenn alles passt mit einem winzigen Tropfen Leitlack die elektrische Verbindung zwischen Achswelle und Draht herstellen.
- Zu guter Letzt habe ich die Drahtstückchen noch mit einem winzigen Tröpfchen Sekundenkleber gesichert.
Wie auf den Fotos zu sehen habe ich auch noch Pantos von Hammerschmid montiert. Ich habe die neuen Pantos direkt auf das Dach geschraubt.
Vorteil: Einfach und schnell erledigt
Nachteil: Die Pantos berühren seitlich die Isolatoren, lassen sich also nicht einklappen.
Durch höhere Montage der Pantos mit Distanzstückchen könnte dieses Problemchen einfach gelöst werden.
Ein kleiner Nachteil dieses Umbaus sei nicht verschwiegen: Die Radsätze der Fleischmann BR 80 / 81 gibt es nicht mit Haftreifen (original Trix: 1 Radsatz einseitig mit Haftreifen). Die ohnehin nicht gerade üppige Zugkraft der E 36 wird noch geringer.
Trotzdem, für mich ein sehr lohnender Umbau, der zudem in wenigen Stunden erledigt ist. Der optische Gewinn ist schon enorm!
Zusätzlich könnte man nun noch ein wenig Feintuning betreiben:
- Radnaben rot lackieren
- Radsätze und Lok leicht altern
- Bügel der Übergangsbrücken gegen Ätzteile tauschen
- Die doch recht wuchtigen Glocken gegen filigranere Exemplare tauschen
Grüße Reinhard
Edith: Die benötigten Teile:
- 6 Stück Laufrad ø 850 - 8 Speichen (BR 70), Fleischmann, Best.-Nr. 517089
- 6 Stück Kuppelrad ø 1100 - BR 80/81, Fleischmann Best.-Nr. 517046
- Leitlack (z.B. von Conrad)
- dünner Draht ca. ø 0,2 - 0,25mm
P.S.: Noch ein Wort zu den Fahreigenschaften (analog):
Bei der neuen Auflage der E 36 ist ein elektronischer Bremsbaustein eingebaut der die Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Meine Lok fuhr bei ca. 9V an und zeigte Schleichfahrt bei 12V. Unter der Plastikeinlage der Verpackung befindet sich ein Austauschbaustein ohne Elektronik. Gehäuse abziehen, Bausteine tauschen (Steckschnittstelle), fertig. Nun ist die Höchstgeschwindigkeit zwar wie gehabt bei diesem Modell viel zu hoch, die Fahreigenschaften insgesamt sind aber recht ordentlich.
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BW 5291 am Samstag, 21. Januar 2012
Hallo Reinhard,
jetzt sieht die Lok doch schon gleich viel erwachsener aus, wie ein richtiges Modell !
Die feinen Pantografen und die viel zierlicheren Fleischmannräder allein lassen die E 36 schon in neuem Glanze erstrahlen, es sollten jedoch, wie du auch schon geschrieben hast, noch weitere Änderungen angestrebt werden.
Ich würde zumindestens eine Pufferbohle vorbildgerecht dataillieren, die klobigen Puffer gegen Kuswapuffer tauschen und auch die Dachleitungen mit feinem Draht erneuern usw.
Bezüglich der Stromabnahme mittels Leitlack an den Vorläufern glaube ich, dass nach dem ersten Kurzschluss die Leitfähigkeit dahin ist.
Aber, ein sehr schöner und sauberer Umbau mit toller Bauanleitung!!!
Grosses Kompliment !
Grüsse
Jürgen
jetzt sieht die Lok doch schon gleich viel erwachsener aus, wie ein richtiges Modell !
Die feinen Pantografen und die viel zierlicheren Fleischmannräder allein lassen die E 36 schon in neuem Glanze erstrahlen, es sollten jedoch, wie du auch schon geschrieben hast, noch weitere Änderungen angestrebt werden.
Ich würde zumindestens eine Pufferbohle vorbildgerecht dataillieren, die klobigen Puffer gegen Kuswapuffer tauschen und auch die Dachleitungen mit feinem Draht erneuern usw.
Bezüglich der Stromabnahme mittels Leitlack an den Vorläufern glaube ich, dass nach dem ersten Kurzschluss die Leitfähigkeit dahin ist.
Aber, ein sehr schöner und sauberer Umbau mit toller Bauanleitung!!!
Grosses Kompliment !
Grüsse
Jürgen
Peter D. am Sonntag, 22. Januar 2012
Super! Gruß Peter
Reinhard R.,Landshut am Montag, 23. Januar 2012
Hallo Jürgen,
danke für die Blumen :-)
Zunächst war mir der Fahrwerksumbau wichtig. Wie weit ich weitere "Tuningmaßnahmen" noch treibe muss sich zeigen. Wenn man mit den Dachleitungen anfängt sind eigentlich auch die Isolatoren fällig...
Grüße Reinhard
danke für die Blumen :-)
Zunächst war mir der Fahrwerksumbau wichtig. Wie weit ich weitere "Tuningmaßnahmen" noch treibe muss sich zeigen. Wenn man mit den Dachleitungen anfängt sind eigentlich auch die Isolatoren fällig...
Grüße Reinhard
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